Normalerweise schreibe ich ja über einen Tag vom Aufstehen bis zum Zubettgehen. Diesmal mache ich eine Ausnahme und beginne den 7. Tag kalendarisch richtig mit dem Sonnenaufgang.

Als Kristin und ich gerade zurück zum Bulli sind, treibt mich das intensive rote Leuchten der aufgehenden Sonne um kurz vor zwei nochmal in die Nähe des Globus und es gelingen mir noch einige schöne Aufnahmen vom Sonnenaufgang hier m Nordkap. Auch wenn mir die Beine im Moment ziemliche Schwierigkeiten machen, bin ich froh, dass ich die kurze Strecke doch nochmal in Angriff genommen habe.

Die bezahlte Parkzeit von 5 Stunden (Maximum) haben wir noch nicht komplett ausgeschöpft, aber wir müssen, auch wenn der Tag ganz offensichtlich anbricht, einen Stellplatz für die Nacht finden, wo wir mehr als nur ein paar Stunden schlafen können. Gottseidank ist es nicht so voll, wie wir befürchtet haben und so ist schon die zweite Parkbucht auf dem Rückweg – noch in Sichtweite des Nordkaps – die unsere und nach einem erfreulich schnellen (inzwischen stellt sich eine gewisse Routine ein) Umbau des Bulli in den Nachtmodus fallen wir erschöpft und nach diesen heißen Tagen etwas unterkühlt, aber überaus glücklich ins Bett.

Wir wachen – erwartungsgemäß – erst gegen Mittag auf. Was aber nun und für den gesamten Rückweg kein Problem mehr sein sollte. Anders als der Wunsch, das Nordkap um eine bestimmte Tageszeit zu erreichen, haben wir für die „Heimfahrt“ (wenn man 2/3 des Urlaubs überhaupt so nennen darf) keine festen Uhrzeiten und nichtmal feste Tage, wo wir irgendwo ankommen müssen. Auch eine feste Route haben wir nicht vorab abgesteckt, wir wollen uns jetzt Tag für Tag Richtung Süden hangeln, die Landschaft an der norwegischen Westküste genießen und ein wenig wehmütig erleben, wie die Tage jetzt noch deutlicher von Tag zu Tag kürzer werden, als sie es täten, wenn wir zuhause geblieben wären.

Wir machen eine kurze Rast in Honningsvåg, wo wir das Nordkap-Museum besuchen und fahren dann die E69 mit ihren mehreren Tunneln wieder retour.

Um wenigstens etwas Zivilisation aufrechtzuerhalten, steuern wir nach einer relativ kurzen Fahrt (etwa 2 Stunden) einen kleinen Campingplatz bei Kvalsund an. Hier können wir nicht nur duschen, sondern auch unsere Wäsche waschen und trocknen und den Bulli mit „Landstrom“ versorgen.

Morgen wollen wir auf jeden Fall einen kurzen Abstecher nach Hammerfest machen, das sich mit Honningsvåg um den Titel „Nördlichste Stadt der Welt“ streitet- weniger, weil unklar ist, welcher Ort weiter im Norden liegt – was eindeutig Honningsvåg ist – sondern vielmehr, weil die Definition „Stadt“ etwas unklar ist (Stadtrecht haben beide, aber Honningsvåg hat „eigentlich“ zu wenig Einwohner).

Aber jetzt geht es – frisch geduscht und wohlriechend 🙂 – ins Bett. Und das vergleichsweise früh (und immer noch taghell) um Mitternacht.

Von Helge

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