Unglaublich, wie schnell so ein Jahr vergeht. Und unglaublich, wie leicht man mit einer solchen abgedroschenen Einleitung immer wieder davonkommt.
2024 war für mich – auch das klingt abgedroschen, ist es aber nicht – ein ganz besonderes Jahr. Ich habe mich eben nochmal durch die vielen Bilder, Kalendereinträge, Mails und Nachrichten auf den diversen Social Media Kanälen hindurchgearbeitet, um mich zu vergewissern, dass das alles wirklich in den letzten 12 Monaten passiert ist.
Umzug und Gartenhäuschen
Gleich zu Beginn des Jahres bin ich mit Holly umgezogen. Auch wenn wir nur vom Ergeschoss in den ersten Stock unseres Hauses gezogen sind, hat das ganze doch deutlich mehr Energie gekostet als zunächst gedacht- und aus einem „Das machen wir mal schnell am Wochenende“ wurde dann doch dank Renovierung und Co. ein Job von mehreren Wochen. Und das alles nur, weil es mich mit meinem Arbeitszimmer aus dem Keller ins Licht drängte :-). Aber ich genieße (nicht nur) den Blick aus meinem neuen Arbeitszimmer und sage: Die Mühe hat sich gelohnt.
Und weil ich dann so in Schwung war, habe ich ein neues Gartenhäuschen gebaut- da mein altes nach dem Verkauf des Teilgrundstückes dem Neubau weichen musste.




Reisen
In 7 Ländern bin ich dieses Jahr gewesen- neben Deutschland war ich (mehrmals) in Dänemark, in Kroatien, in Österreich, in der Schweiz, in Polen und in Japan.
In Kroatien bin ich mit vier Freunden eine Woche segeln gewesen, in Österreich habe ich die OMX und SEOKOMM besucht, in der Schweiz den 50. Geburtstag von Wouter gefeiert und in Polen mit meinem Bulli die masurische Seenplatte im wahrsten Sinne des Wortes erfahren- und dort das erste Mal in meinem Leben echte Nordlichter gesehen!
Highlight waren dann natürlich die 4 Wochen Urlaub mit Holly in Japan, wo wir zuerst 2 Wochen Tokio erkundet und dann 2 Wochen mit dem Camper durch Japan bis runter nach Hiroshima gefahren sind.
Und „zwischen den Jahren“ durfte ich mit Kristin dann noch vier wunderbare Tage in Kopenhagen verbringen.










Ausflüge
Neben den größeren Urlauben und Wochenendtrips bleiben mir auch einige schöne Ausflüge und besondere Aktivitäten in Erinnerung- neben Hamburg (u.a. Besuch des neu geöffneten Bunkers in der Feldstraße, abendlicher Spaziergang durch den Harburger Binnenhafen, Strandperle, Clouds in den Schiefen Türmen) meine Besuche bei Kristin in der Reha in Bad Driburg (mit Ausflügen zur Hermannsstatue und den Externsteinen), der Besuch der Phänomenta in Flensburg mit Holly, ein Tagesausflug nach Boltenhagen und Wismar, die traditionelle Maiwanderung von Nadine und Christian und die jährliche Ausfahrt mit meinem „Väter-Stammtisch“ nach Wilhelmshaven.
Und nicht zu vergessen die in diesem Jahr zahlreichen Ausflüge mit dem und rund um das Boot- sei es zusammen mit Holly die Umsetzung des Wunsches, mit dem eigenen Schlauchboot auf die Ochseninseln überzusetzen, die diversen Testfahrten mit meinem Kajütboot Awanata (Augustenborg Fjord, Este), diverse „Beutezüge“ für Außenbordmotoren und Abenteuer beim Slippen mit Matis und – für mich DAS Boot-Highlight dieses Jahr – die 60km von Buxtehude die Este raus zur Elbe bis zur Speicherstadt und Elbphilharmonie und zurück.













Klassen- und Studientreffen
Zweimal ging der Blick in 2024 um Jahrzehnte zurück. Im September hat sich der Abijahrgang 1993 in Husum getroffen und im November trafen sich die Kommilitonen, die im Sommer 1995 in Heidelberg ihr Physikstudium begonnen haben.
Und dazu gab es dann noch ein Treffen mit einigen Mitschülerinnen und unserem ehemaligen Deutschlehrer in Friedrichstadt.
Und immer machte sich ein Gefühl der Vertrautheit breit, wie man es wohl nur dann mit Menschen hat, mit denen man eben die prägendsten Jugendjahre verbracht hat.


Kulturelle Highlights
Kulturell war ich dieses Jahr auch ausgesprochen aktiv. Beethovens 9. durfte ich gleich zweimal erleben- einmal im Großen Saal der Elbphilharmonie und einmal in der Laeiszhalle. Beide Konzertsäle habe ich noch jeweils ein weiteres Mal besucht- in der Laeiszhalle habe ich VNV Nation und in der Elbphilharmonie Yuja Wang & Víkingur Ólafsson gesehen.
Bodo Wartke dann auf der Seebühne in Eutin und Deine Lakaien im Planetarium (wo ich noch zwei weitere Male war, einmal für eine Doku über Polarlichter und einmal für Tabaluga und die Zeichen der Zeit). Musicals gab es zwei- einmal (endlich!) die Heiße Ecke und einmal Die Eiskönigin im Hamburger Hafen. Und last but not least (und wie die Heiße Ecke schon ewig auf meiner Liste) das Variete im Hansa Theater.







Berufliches
Auch beruflich war dieses Jahr einiges los. Ein besonderes Highlight für mich war es, beim Care beyond skin Hackathon von TeensInAI als Tech-Mentor dabeisein zu dürfen. Zwei Tage junge Menschen zwischen 12 und 18 begleiten zu dürfen, hat mich sehr beeindruckt. Neben dem Besuch von diversen Konferenzen (OMX und SEOKOMM in Salzburg, AI.summit in Hamburg) und Veranstaltungen (u.a. KI-Abend bei Heise, Körber-Forum „KI und wir“, KI-Stammtische und diverse Workshops vom ARIC) durfte ich zwei Veranstaltungen in besonderer Weise (mit-)gestalten. Zum einen waren wir bei der Dozentenkonferenz unseres Kunden IQ Bremen eingeladen, den Dozenten in lockerer Atmosphäre das Thema KI nahezubringen und direkt am Rechner beim Prompten zu unterstützen und – last but not least – haben wir am 6. November den Affiliate-Stammtisch, den ich von 2007-2014 veanstaltet habe, zu neuem Leben erweckt und durften 50 interessierte Teilnehmer in der Astra Brauerei zum Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion und Networking begrüßen.
Das Jahr endet damit, dass ich die Anteile meiner Mitgesellschafter kaufe und somit das erste Mal in meiner inzwischen fast 25jährigen Selbstständigkeit zum Alleingesellschafter werde.






Catering und Co.
Apropos selbst veranstalten: Zusammen mit „meinen Jungs“ von der Buxte-HY-der Event-Catering GmbH habe ich auch dieses Jahr wieder das Wedeler Weinfest veranstaltet sowie das Catering für die Veranstaltungen des Buxtehuder Kleinkunst-Igels verantwortet (u.a. Christoph Sieber, Wilfried Schmickler, Reis against the Spülmachine, Florian Schröder). Zugegebenermaßen jedesmal ein Haufen Arbeit und (Orga-)Stress, aber definitiv jede Mühe wert.


Freunde und Bekannte
Das liegt nicht zuletzt an den Menschen, mit denen man sich umgibt. Ich bin sehr dankbar für meinen stabilen und vielfältigen Freundeskreis. Seien es regelmäßige Zusammenkünfte wie beim PubQuiz, Väter-Stammtisch oder unser wöchentlicher Mittagstisch oder einmalige Highlights wie die Hochzeit von Sandra und Enrico – Gelegenheiten sich zu sehen und Zeit miteinander zu verbringen, gab (und gibt) es viele.


Gesundheit
Gesundheitlich weiß ich das Jahr ehrlicherweise noch nicht richtig einzuordnen. Zum Einen gibt es unbestritten deutliche Fortschritte- ich kann meine Hände und Finger wieder ganz normal benutzen, ich habe während meines Japan-Urlaubs tatsächlich eine Tageswanderung von mehr als 20km geschafft und Physio- und Ergotherapie tun mir unbestritten gut. Allerdings will und will ein permantentes Missempfinden in meinen Händen nicht verschwinden (und geht mir inzwischen extrem auf die Nerven, da ich seit inzwischen gut 1,5 Jahren nicht eine Minute ein „normales“ Handgefühl habe) und es gibt doch einige Tage, wo ich schon nach 1-2km nicht mehr weitergehen kann und ganz generell habe ich – subjektiv empfunden – deutlich an Gleichgewichtsgefühl verloren. Was ich mit weiteren Übungen versuche(wieder) zu verbessern. Dazu habe ich mir u.a. ein Balance-Board gekauft. Das Kontroll-MRT Anfang Dezember zeigt keine neuen oder vergrößerten Läsionen und die (inzwischen dritte) Ocrevus-Infusion scheint zumindest nicht zu schaden (ehrlicherweise hatte ich bei der letzten, die direkt vor dem Japan-Urlaub war, sogra den Eindruck, sie hat geholfen). Auf jeden Fall wird es in 2025 für mich ein großes Thema sein, wie ich weiter mit der Krankheit umgehe und was ich ggf. noch weiteres tun kann- Anfang Februar habe ich dazu ein Gespräch bei der MS Ambulanz am UKE vereinbart.



Ausblick 2025
Was mich 2025 im Detail erwartet, weiß ich natürlich nicht. Wenn ich Ende 2023 eine Prognose für 2024 hätte abgeben wollen, hätte ich sicher auch keine besonders gute Trefferquote gehabt (okay, die Flüge nach Japan waren da schon gebucht, aber sonst?).
Fakt ist, 2024 war für mich ein entscheidendes, ein wirklich gutes Jahr. Ich habe oft genug die Jahre bis 2023 wie folgt zusammengefasst: 2017 ist mein guter Freund (und Hollys Patenonkel) Nikolaus verstorben, 2018 mein Opa, 2019 dann mein Vater, 2020 war die Trennung von meiner Frau, 2021 lief – sagen wir es vorsichtig – beruflich bescheiden, 2022 ist meine Mutter gestorben und als ich dann zum Jahreswechsel 2022/2023 gesagt habe, 2023 müsse dann einfach gut werden, habe ich Mitte 2023 dann die Diagnose MS bekommen. Nun denn- wer mich kennt, weiß, dass ich mich nicht unterkriegen lasse (und bewundert vielleicht ein Stück weit meine offensichtlich ausgeprägte Resilienz) und so ist mir dann tatsächlich 2024 gelungen, was ich Jahrzehnte vernachlässigt habe- einen Gutteil meiner inneren Ruhe wiederzubekommen und voller Mut nach vorne zu blicken. Und so ist 2024 unterm Strich dann tatsächlich ein Jahr geworden, auf das ich im Großen und Ganzen sehr dankbar zurückblicke – und 2025 ein Jahr, auf das ich voller Vorfreude und innerlich gestärkt schaue und von dem ich weiß, dass es mich noch ein Stück weiter auf den richtigen Weg bringen wird- denn das da schon noch ein ganzes Stück zu gehen ist, das ist mir durchaus bewusst…