Gestern nacht bei der Ankunft hatte uns der dunkle Parkplatz mitten im Wald, für den wir einige Höhenmeter bei Dunkelheit auf eher schlechten Straßen machen mussten, ja nicht wirklich als Stellplatz überzeugt.

Aber heute am Morgen erwies er sich als goldrichtig. Denn dieser Parkplatz bietet den kürzesten Fußweg zum Storfossen- immerhin der zweitgrößte Wasserfall in der Region Trondheim. Der Weg ist zwar leider nicht barrierefrei, aber dafür sind es nur 800m bis zum Ausgangspunkt. Auch wenn sie für mich auch schon nicht ohne sind und ich sicherheitshalber wieder einen Stock von Kristin mitnehme. Der Ausblick auf den Wasserfall ist wunderbar- er ist nochmal um ein, zwei Größenordnungen größer und mächtiger als der kleine Wasserfall, den ich in der Nähe vom Campingplatz gesehen habe. Dass sich allerdings auch dieser Wasserfall  gegen das, was wir zwei Tage später zu sehen bekommen, als eher klein darstellt, ahne ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Für die nächsten Tage haben wir uns einige Kilometer vorgenommen. In Südnorwegen wollen wir zumindest den Trollstigen, Geiranger, einige Gebirgspässe und natürlich Wasserfälle mitnehmen, bevor wir am Sonnabend nachmittag die Fähre von Kristiansand nach Hirtshals in Dänemark nehmen müssen, um rechtzeitig wieder zuhause zu sein.

Der Weg zum Parkplatz gestern abend war, was Steigungen angeht, auch nur der Anfang. Schon die Anfahrt zum Trollstigen führt durch wunderschöne Gebirgsregionen mit vielen tollen Aussichtspunkten auf Gletscher, türkisgrüne Gebirgsseen und für Mitte August noch immer recht ausgedehnte Schneefelder. Wie eigentlich schon auf der ganzen Reise weiß man gar nicht, was man fotografieren soll und was nicht. Aber eines gibt Norwegen uns hier auf jeden Fall mit- nordische Gelassenheit. Was nicht auf Foto gebannt ist, haben wir ja trotzdem gesehen…

Den Trollstigen sehen wir schon aus einiger Entfernung. Wie sich die Serpentinen eng hin und her winden, ist eine Meisterleistung norwegischer Straßenbauingenieure. Gottseidank sind wir am Nachmittag dort, so dass der Verkehr nicht so stark ist. Und so müssen wir uns auf dem Weg nach oben nur ein paar wenige Male eng in die Ausweichbuchten schmiegen, wenn uns ein großes Wohnmobil entgegenkommt.

Der Blick von oben auf den gesamten Trollstigen und den Wasserfall Trollstigfossen ist aber alle Kurverei wert. Um nichts in der Welt hätte ich es missen wollen, diesen Weg zu befahren.

Nachdem wir uns sattgesehen haben, geht es zunächst auf Höhe weiter, bis wir spät am Abend Geiranger erreichen. Eigentlich wollten wir einen Stellplatz kurz vorher finden, aber das ist ebenso wie in Geiranger selbst aussichtslos. Also steigen wir langsam die nächsten Serpentinen wieder hinauf und quetschen uns auf einem Parkplatz in die letzte freie Lücke. Dass dies wie die Parkplatzwahl gestern auch heute für eine große Überraschung am nächsten Morgen sorgt, davon schreibe ich im nächsten Beitrag.

Von Helge

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