Nach einer ruhigen Nacht kommen wir – mal wieder – ziemlich spät los. Und auch wenn wir wirklich sehen sollten, weiter gen Süden zu kommen, ist es Urlaub- also ja keine Hetze aufkommen lassen.
Die Lofoten zeigen sich wechselhaft- insbesondere, was das Wetter angeht. In der einen Minute regnet es, in der anderen Minute werden die grünen Berggipfel von der Sonne beschienen und das Wasser leuchtet türkis, als wäre man in der Karibik.
Da wir es ja nicht mehr weit haben bis zum Fähranleger, lasen wir uns richtig Zeit. Immer, wenn das Wetter es zulässt, halten wir kurz an, um Fotos zu machen. Wir freuen uns, dass wir „dank“ des verpassten Whale watchings gestern recht ungeplant die Lofoten „mitnehmen“. Wir sind ehrlicherweise aber doch etwas überrascht, dass so viele Norwegen-Urlauber die Lofoten als absolutes Highlight ihrer Reise beschreiben. Okay, die Landschaft ist unbestritten schön- aber das war sie im noch nördlicheren Norwegen auch. Ein bisschen kommt mir als Analogie zu den Lofoten Sylt in den Sinn. Tendenziell überlaufen und immer etwas überbewertet. Als müsse man dagewesene sein, um dazuzugehören. Nun gut- diesen Gefallen haben wir unserem Urlaub getan, aber es zieht uns weiter und wir freuen uns, auf die Fährüberfahrt am Abend.
Gut drei Stunden vor Abfahrt der Fähre schauen wir, ob wir online buchen können (auch wenn das 50% teurer ist als der Ticketkauf am Anleger), aber sehen, dass die nächsten Überfahrten für die Vorausbuchung schon alle ausverkauft sind. Es werden allerdings grundsätzlich nur 50% der Tickets vorab verkauft, 50% bleiben den „Spontanreisenden“ vorbehalten. Als wir in einer der Spuren für die Bodø-Fähre noch Platz finden (und bei weitere Spuren noch völlig frei sind), freuen wir uns, dass wir die nächste Fähre bekommen.
Doch wir haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht bzw. ohne die Färgesellschaft. Ein Mitarbeiter kommt ans Fenster und informiert uns, dass wir auf keinen Fall mit auf die Fähre um 20:30 und höchstwahrscheinlich auch nicht auf die um 23:45 kommen. Dass zudem die zusätzliche Fähre, die um Mitternacht fahren sollte, wegen eines technischen Defekts ausfällt, führt dazu, dass wir uns darauf einrichten, schon zum zweiten Mal eine Nacht auf der Spur eines Fähranlegers zu verbringen.
Nach zweimaligem Umparken bzw. Spurwechsel (jedesmal, wenn eine Fähre abgelegt hat, werden die wartenden Fahrzeuge neu auf die Spuren verteilt) haben wir in Spur 4 die endgültige Position erreicht. Draußen regnet es inzwischen in Strömen. Wir machen das Beste draus und lassen den Abend bei einem leckeren Abendessen und Netflix ausklingen, bevor wir unseren Wecker schweren Herzens auf 5 Uhr stellen und uns schlafen legen.

















