Der Rastplatz, auf dem wir heute nacht gestanden haben, hat fast die Größe und Infrastruktur eines Campingplatzes. Nur die Duschen fehlen- aber neben sauberen Sanitärräumen, sehr vielen Sitzgelegenheiten und bestimmt hundert Stellplätzen gibt es hier sogar einen kleinen „Sami-Shop“, bei dem es neben Rentierfelllen, getrocknetem Rentierfleisch und einigen Souvenirs sogar Kaffee gibt.
Wir kommen ziemlich spät los und das Wetter wird im Vergleich zu dem, was wir bisher erlebt haben, deutlich schlechter. Fast während der gesamten Fahrt nach Tromsø regnet es. Kurz vorher klart der Himmel allerdings auf, so dass wir den ersten Anlaufpunkt- die Eismeerkathedrale – trockenen Fußes besichtigen können. Der Name Kathedrale ist etwas irreführend, denn die Kirche ist kein Bischofssitz, sondern eine Pfarr- und Seefahrerkirche, die erst 1955 geplant und 1965 erbaut wurde. Die Architektur und der hell gestaltete Innenraum soll Polarlicht, Eis und die lange Dunkelheit hier im Norden wiedergeben. Die Ostfront der Kirche ist mit einem nachträglich gestalteten Glasmosaik (eins der größten Glasgemälde Europas mit 23m Höhe) versehen, nachdem die vorher 140qm große Fensterfront vor allem dafür sorgte, dass die Gottesdienstbesucher geblendet wurden.
Wir checken als nächstes im zentral gelegenen und günstigen Smarthotel (63 Euro/Nacht) ein, und wie in Stockholm schlägt der Parkplatz mit Kosten in ähnlicher Größenordnung (40 Euro/24 Stunden) zu Buche.
Was bis Ende 2023 vor allem für Gäste der Hurtigruten in der Eismeerkathedrale gemacht wurde, findet jetzt in der Tromsø Domkirke statt- Mitternachtskonzerte. Wir bekommen den Tip von einer Freundin, die letztes Jahr die Hurtigruten gefahren ist und buchen uns zwei Tickets.
Und so kommt es, dass wir nach dem Abendessen in einer guten (aber natürlich, wie könnte es anders sein, auch teuren) Pizzeria in die Domkirche gehen, um das heutige Mitternachtskonzert zu hören.
Und es lohnt sich auf jeden Fall. Zu dritt – Flügel, Klarinette und Sopran – verzaubern uns die Künstler mit nordisch-traditionellen und klassischen Stücken.
Angetan von den ersten Eindrücken dieser Stadt kehren wir zurück ins Hotel und freuen uns darauf, die Stadt morgen weiterzuerkunden- auf jeden Fall soll es mit der Seilbahn hoch hinausgehen…














