Wer mich kennt, weiß, dass ich ein absolut lebensfroher und lebensbejahender Mensch bin. Aber ich kenne auch gut diese kleinen Momente, wo mich eine tiefe Traurigkeit wie aus dem Nichts anspringt und einzufangen droht. Dann ist es wichtig, diesen Angriff möglichst umgehend als solchen zu entlarven und ihm schnell etwas entgegenzusetzen, was tiefer und stärker als die Traurigkeit (und die dahinterstehende Ursache) ist. Für mich ist es der Blick nach innen, der mir immer wieder zeigt, dass meine Grundeinstellung zum Leben im Allgemeinen (und zu meinem Leben im Speziellen) zumindest keine längerfristige Traurigkeit zulässt und verdient.
Nur ein Moment
Dieser Moment, wo ohne Grund,
der Mut mir fehlt, das Herz nicht spricht.
Dunkle Gedanken tun mir kund,
dass Traurigkeit die Bahn sich bricht.
Und plötzlich um mich Dunkelheit,
ein Sturm, ein Knall, ein Peitschenhieb.
Die Seele sucht nach Halt und Zeit,
was der Moment zuerst vertrieb.
Schnell such ich tief in meinem Sein,
den Kern von all dem Glück, das ist.
und scheint er auch zunächst nur klein,
schafft er hervor, was kurz vermisst.
So ist im Nu all das verschwunden,
was dunkel, traurig, böse war,
der Moment ist damit überwunden
und ich sehe wieder klar.