Die Wintersonnenwende läutet den Winter ein. Man assoziiert damit gemeinhin lange Nächte und viel Dunkelheit. Man kann es aber auch andersherum sehen. Unbestrittene Tatsache ist, dass der Sommer – beginnend mit der Sommersonnenwende – die Jahreszeit ist, in der die Tage kontinuierlich kürzer werden. Und der Winter – beginnend mit der Wintersonnenwende – eben die Jahreszeit ist, in der die Tage kontinuierlich länger werden. Kein Tag ist in dieser Zeit kürzer oder dunkler als der vorherige. Alles strebt gegen das Licht und hin zur Wärme.

Vielleicht sollte man dem anderen Gefühl, dass oft mit dem Jahreswechsel und der Weihnachtszeit verbunden wird, einfach mehr Raum geben. Es ist eine Zeit der Besinnung und der Besinnlichkeit. Vielleicht auch Zeit für einen Perspektivwechsel. Überträgt man die Sommersonnenwende und die Wintersonnenwende auf das Gemüt, so darf man daraus aus meiner Sicht zwei Sachen ableiten: wenn man sich auf dem Höhepunkt des Glückes wähnt, dann darf man nicht vergessen, dass von einem Höhepunkt aus immer alle Wege nach unten führen. Und einen von ihnen muss man unweigerlich gehen, wenn man nicht auf der Stelle verharren will.

Andersherum darf und sollte man Tiefpunkten etwas mehr zutrauen. Denn hier verhält es sich so, dass jeder Weg unweigerlich nach oben führt.

Bleiben wir bei diesen Bildern, so mag man einwenden, dass der Weg nach unten von einem Höhepunkt ziemlich leicht zu gehen ist, während der Weg nach oben von einem Tiefpunkt natürlich ungleich schwerer ist. Das ist natürlich richtig, aber auch das möchte ich positiv sehen. Auf dem Weg nach oben verliert man keine Energie, sondern man verwandelt Bewegungsenergie in potentielle Energie. Und auf dem Weg nach unten verwandelt man diese potentielle Energie wieder in Bewegungsenergie. Es ist also ein reiner Umwandlungsprozess, Energie geht grundsätzlich nicht verloren- traut einem Physiker :-).

In dem Sinne: nutzt heute Nacht als Startpunkt, euch auf den Weg zu machen und macht euch klar, dass die Richtung, die ihr einschlagt, gar nicht so entscheidend ist. Sondern die Tatsache, dass ihr euch auf den Weg macht.

Ich wünsche allen deshalb besinnliche Weihnachtstage und einen guten Start in die heller werdende Jahreszeit!

Von Helge

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