Als ich heute mein Gedicht, das ich vor 30 Jahren geschrieben habe, hier eingestellt habe, war mir danach, direkt noch ein Gedicht zu schreiben. Und genauso wie mein damaliges Gedicht nicht meine Grundüberzeugung beschreibt, beschreibt dieses auch nicht meine heutige Stimmung.
Wie’s mir heute geht?
Du fragst mich, wie’s mir heute geht?
Nun, das frage ich mich auch.
Ich weiß nicht, ob man das versteht,
doch halt ich die Frage oft für Brauch.
Willst Du denn wirklich, wirklich hören,
was mich wirklich gerad‘ bewegt,
welche Sachen mich gerad‘ stören,
was und wer an meinen Nerven sägt?
Willst Du meinen Blick ertragen,
auf die Welt, der heute eingetrübt?
Darf ich echt zu sagen wagen,
dass ich mich fühle ungeliebt?
Nein, lass mich lieber leise leiden
und gute Miene nur ins Außen tragen,
denn sonst lässt sich nicht vermeiden,
auch einfach mal nur „Schlecht!“ zu sagen.