Bevor es nach Hiroshima geht, besuchen wir noch einmal Kyoto. Wir wollen uns auf jeden Fall noch die 1000 Tore auf dem Berg Inari anschauen und zumindestens durch ein paar 100 von ihnen auch hindurchgehen. Also machen wir uns nach dem Frühstück auf und fahren nach Kyoto. Im Gegensatz zu vielen anderen, nicht immer günstigen Parkplätzen, ist der Parkplatz vor dem Hauptschrein nicht nur kostenlos, sondern man wird sogar noch eingewiesen.

Gleich hinter dem ersten Tor erwartet uns der Hauptschrein, der Fushimi Inari-taisha. Und außerdem jede Menge Verkaufsstände. Und noch mehr Touristen. Deswegen halten wir uns hier nicht lange auf, sondern beginnen den Weg durch die Tore, die durch die Aufreihung wie ein Tunnel wirken und steigen den Berg hinauf. Schon bald kommen wir an eine mögliche Abzweigung, die etwas mehr Wanderung abseits des Trubel verspricht, und wir biegen beherzt nach rechts ab. Das war goldrichtig. Durch einen ausgedehnten Bambuswald und steile Pfade gehen wir den Berg umrundend dem Gipfel entgegen. Unterwegs sehen wir viele Tore (hier allerdings aus Stein) und außerdem einige offensichtlich verlassene Häuser. An einem Haus sehen wir mehrere Katzen, und schon bald wird uns klar, warum die hier sind und worauf sie warten. Ein älteres japanisches Ehepaar kommt vorbei und hat zwei Tüten mit Katzenfutter dabei, außerdem Schüsseln. Sofort kommen noch drei weitere Katzen herbei und die sechs Katzen futtern sich satt. Sicherlich nur eine kleine Entschädigung dafür, dass wir es angesichts der langen Fahrstrecke wohl doch nicht bis zur Katzeninsel Aoshima schaffen, aber auf jeden Fall schön zu sehen, dass die Japaner in ihrem Land, den Katzen neben dem Internet ein offensichtlich zweites Paradies bereiten.

Immer steiler wird der Weg, und neben den Steintoren sind auch die Steine unter den Füßen allmählich etwas beschwerlich. Und dann kommen auch wieder Treppen, auch davon hatten wir eigentlich schon genug auf unseren Wanderungen. Aber es hilft ja nichts, wenn wir schon einmal hier sind, dann wollen wir auch ganz bis auf den Gipfel.

Dort angekommen (und ein kleines Stück wieder hinunter) haben wir eine grandiose Aussicht auf die Stadt. Nachdem wir uns dort etwas gestärkt haben, wandern wir wieder hinunter, diesmal den Weg durch die roten Tore und sind nach einer guten halben Stunde wieder unten. Insgesamt hat die Wanderung, so wie wir sie gemacht haben, etwa dreieinhalb Stunden gedauert . Kurz überlegen wir, ob wir doch noch einmal den Shinkhansen ausprobieren wollen und von Kyoto nach Osaka und wieder zurückfahren, aber die Verbindung ist so schlecht, dass wir heute Abend nicht wieder zurückgekommen wären und eine Nacht in Osaka, ohne dass wir dafür Sachen mitgenommen hätten, scheint uns wenig sinnvoll. Auch da wir hier Nara ja noch eine Nacht das Hotel bezahlt haben. Also fahren wir zurück nach Nara und beenden den Tag ausnahmsweise einmal relativ früh, denn morgen wollen wir eine längere Strecke fahren, denn für uns soll es nach Hiroshima gehen.

Von Helge

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