Für Kyoto haben wir einen Parkplatz auf dem Mount Higashiyama aus der App von japancampers.com herausgesucht, der kostenlos ist und laut Beschreibung eine gute Basis für die Erkundung der Stadt bieten sollte. Ein kleiner Waldweg würde hnunter in die Stadt führen. So machen wir uns morgen vom Biwa-See zu diesem Parkplatz auf und gleich darauf frohgemut auf den Weg in die Stadt. Allerddings hat sich hier entweder gealtig was an den Waldwegen getan (und zwar nicht im guten Sinne) oder wir sind einfach zu blöd, einen guten Weg zu finden. Trotz Hilfe von Komoot und Google Maps kommen wir aus dem Staunen (und dem Rutschen) nicht heraus und der Abstieg erweist sich als ein Abenteuer (natürluch kein alpines, wir wollen ja nicht übertreiben, aber für uns reicht es). Nach gut anderthalb Stunden erreichen wir eine riesigen Friedhof und haben gefühlt damit wieder festen Boden unter den Füßen. Wir wollen damit dem Parkplatz kein Unrecht tun- irgendwie hat es dann ja auch trotzdem Spaß gemacht – aber wer die Zeit in Kyoto mehr mit Tempeln als mit Wandern und Rutschen verbringen möchte und mit dem Auto anreist, der investiert dann vielleicht doch etwas in die (zugegebenermaßen teuren) Parkplätze in der Stadt.

Immerhin scheinen wir im richtgen Stadtteil angekommen zu sein- zigtausende Touristen (okay, das sind wir natürlich auch) können sich schließlich nicht irren. Was sich hier an Menschenmengen durch die Gassen schiebt, das kann sich absolut sehen lassen und uns ist relativ schnell klar, dass der Rat von vielen Japan-Blogs, die wir vor der Reise gelesen haben, entweder sehr früh oder eher spät, aber auf keine Fall am Wochenende nach Kyoto zu kommen, genau richtig ist- wir haben allerdings jetzt am Ende der dritten Woche irgendwie die zeitliche Orientierung verloren- uns war es gar nicht so bewusst, dass wir Kyoto am Wochenende erreichen werden.
Nun ja, wir machen das Beste daraus und es ist ja auch nicht so, dass die Tempel und Schreine am Wochenende schlecher aussehen als unter der Woche und insofern machen wir, nachdem wir kurz wehmütig an die Ruhe in Takayama zurückdenken, unseren Frieden damit.

Für den Abend haben wir uns vorgenommen, Kyoto nochmal von oben anzuschauen, wie wir es schon in Tokio gemacht haben und auch für Osaka planen. Wir buchen uns ein Ticket für den Kyoto Tower und laufen den Weg dahin zu Fuß. Der Ausblick ist natürlich – wegen der im Gegensatz zu Tokio nicht wirklich hohen Hochhäuser – etwas weniger spektakulär, aber es hat immer etwas besonderes, nach Sonnenuntergang auf die Lichter einer Großstadt hinabzublicken.

Da wir schon einige Kilometer (und vor allem den abenteuerlichen Abstieg) in den Beinen haben, Touri-Kyoto schon auch zusätzlich an unseen Nerven geknabbert hat und wir die Hygiene der sanitären Einrichtungen auf dem Parkplatz von der kurzen Inspektion am Vormittag auch nicht in bester Erinnerung haben, entscheiden wir uns kurzfristig, uns doppelt zu belohnen. Zum Einen nehmen wir uns ein Taxi zurück zum Parkplatz und zum anderen entscheiden wir uns, für die Nacht diesmal eim Hotel zu nehmen. Da wir morgen nach Nara wollen, schauen wir dort und werden fündig. Das Smile Hotel in fußläufiger Entfernung vom Nara Park hat Zimmer zu einenm so günstigen Preis (etwa 35 Euro die Nacht) und mit eigenem Badezimmer, dass wir uns dort gleich für 3 Nächte einquartieren- denn so können wir uns ziemlich entspannt in den nächsten drei Tagen hier in der Region Osaka-Kyoto-Nara aufhalten.

Von Helge

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