Für heute haben wir uns etwas ganz besonderes vorgenommen. Wir machen einen Tagesausflug zum Berg Takao. Der Mount Takao hat sich – nicht zuletzt aufgrund der sieben verschiedenen Trails, auf den man ihn besteigen kann und die für verschiedene Schwierigkeitsgrade stehen – zum meistbesuchten Berg der Welt gemausert: jedes Jahr steigen 3 Millionen auf diesen Berg und Gott sei Dank kommen so ziemlich jedes Jahr auch genauso viele Menschen wieder heil hinunte.r Nachdem wir uns mit Google Maps wie gewohnt, die besten Verbindung dafür herausgesucht haben, schaffen wir es glatt das erste Mal, uns im eigentlich logischen Netz der Bahn zu verfahren, indem wir eine Station zum Umsteigen verpassen und bis zur Endstation weiterfahren, was wir erst daran merken, dass uns ein freundlicher Kontrolleur bittet, jetzt dann doch mal auszusteigen. Nach einiger Verwirrung schaffen wir es dann doch zur Station Takaosanguchi, dem Ausgangspunkt der Bergwanderung. Der Mount Takao mit seinen 599m Höhe ist wie erwähnt auf sieben verschiedenen Trails zu erwandern, jeder etwa 4 km lang.
Wir verzichten darauf, mit der Seilbahn oder dem Cable abzukürzen und nehmen den Inariyama Trail für den Aufstieg, der der schwerste sein soll. Wenn schon, denn schon. Durch schattigen Wald (was bei dieser Hitze, es ist 35° warm) sehr angenehm ist, schieben wir uns Meter Meter den Berg hinauf. Viele Stellen sind mit Treppen ausgestattet, den Aufstieg doch deutlich erleichtert. Dennoch gibt es weite Passagen, die von Wurzelwerk und unebenem Boden, der vom Regen der vergangenen Tage durchaus glitschig ist, geprägt sind.
Insgesamt ist die Strecke aber sehr schön, und schon bald gibt uns nichts außer Ruhe und Vogelgezwitscher. Was für eine Abwechslung zu den lauten vergangenen Tagen in Tokio. Am Ende der Strecke erwarten uns noch ein paar 100 Holzstufen, bis wir den Gipfel erreichen. Von hier aus gibt es einen wunderbaren Blick auf die umliegenden Berge und wir gönnen uns eine Rast. Wir sind froh, dass wir genug zu trinken mit dabei haben, denn zwar gibt es hier oben auch die allgegenwärtigen Vending Machines, allerdings nehmen diese hier nur Bargeld an, und außerdem sind die Getränke hier fast doppelt so teuer wie unten im Tal oder in Tokio.
hier oben können wir den Ausblick beim Sonnenuntergang genießen, dann wird uns klar, dass wir natürlich auch den Berg wieder hinab müssen und das die letzte Cable car beziehungsweise Seilbahn schon vor anderthalb Stunden gefahren ist. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als wie ursprünglich geplant, einen anderen Trail wieder hinunter zu gehen.
Wir entscheiden uns für Trail sechs, weil der an einem Wasserfall vorbei führt. wir stellen allerdings schnell fest, dass wir bei diesem Lichtverhältnissen vom Wasserfall nicht mehr viel sehen werden. Wir sind ziemlich froh, dass unser Smartphones mit einer Taschenlampe ausgestattet sind, denn sonst könnte man hier die eigenen Füße nicht sehen, was angesichts der Schwierigkeitsgrad dieses Trails aber absolut notwendig ist.
mit eingeschalteten Handy Taschenlampen leuchten wir uns den Weg hinab, durch eine Art Klamm, wo wir sehr nasse Füße kriegen und so lange daran zweifeln, den richtigen Weg gefunden zu haben, bis wir an ein Schild gelangen, dass uns bestätigt, dass wir immer noch auf dem richtigen Weg sind. Stück für Stück, ganz langsam und über ebenso viele Treppenstufen wieder hinunter. Wie hinauf gehen wir hinab zur Bahnstation. Insgesamt dauert der Weg hinunter. Fast 3 Stunden, wären wir für den Weg hinauf vielleicht anderthalb gebraucht haben.
einigermaßen erschöpft, aber sehr froh über diese unerwartete Nachtwanderung steigen wir in den Zug und fahren wieder nach Hause. Was für ein Abenteuer!




















