Ikebukuro Station ist eine der lebhaftesten Bahnstationen in Tokio mit über 100 Millionen Fahrgästen pro Tag und der Gegensatz zu „unserer“ Sumiyoshi-Station inn der Nähe unseres Guesthouse in Koto ist durchaus vergleichbar damit, als ob ich vom Buxtehuder Bahnhof zum Hamburger Hauptbahnhof fahre. Natürlich – wie gefühlt alles hier in Tokio – um ein paar Größenordnungen gewaltiger und größer.
Für uns ist heute Shopping angesagt. Im EInkaufscenter „Sunshine City“ findet man so ziemlich alles, was man braucht- und auch, wenn man hier natürlich ebenso vieles findet, was man nicht braucht, erscheint uns dieses Shopping-Center im Vergleich zu den Mega-Kaufhäusern in Akihabara fast übersichtlich und heimelig. Hier sind sehr (sehr!) viele kleinere Läden unter einem großen Dach zusammengefasst und man kann wesenltich. entspannter „bummeln“ gehen, ohne sich erschlagen zu fühlen. Auch die akustische Untermalung erscheint uns viel weniger marktschreierisch. Schön bunt bleibt es natürlich trotzdem.
Da wir – wahrscheinlich immer noch ein wenig dem Jetlag geschuldet – auch heute eher spät aufgestanden sind, ist die erste „richtige“ Mahlzeit des Tages dann doch einmal mehr das Mittagessen. So „richtig“ japanisch ist es auch heute noch nicht- wir landen im Sunshine-City-Komplex bei einem Ableger der hawaiianischen Burger-Kette KUA ANA- wobei sich das absolut nicht als Fehlgriff enntpuppt, kulinarisch zu weit nach Osten gegriffen zu haben- die dünnen Pomm Frites und der getrüffelte Burger gehören zu dem besten, was ich zwischen und neben zwei (ebenso leckeren) Brötchenhälften bisher gegessen habe. Und bei einer vierwöchigen Reise bleibt auch noch genug Zeit, so manches einheimische kulinarische Highlight zu genießen.
Holly fühlt sich zunächst etwas unsicher, ob und wie sie danach fragen soll, wie man die Umkleidekabinen benutzt, aber die überaus freundlichen Verkäuferinnen und Verkäufer nehmen einem sofort jede Unsicherheit und wir merken einmal mehr, dass die absolut vorhandene Sprachbarriere (es sprechen lange nicht alle Japaner englisch und auch unsere 75 Tage Duolingo reichen nicht weit über das Bestellen von Sushi mit Reis oder dem Fragen nach dem nächsten Zug hinaus) überhaupt gar kein Problem darstellt. Das Zeigen von drei Fingern zeigt, dass man drei Kleidungsstücke mit in die Kabine nehmen darf und das freundliche Verbeugen in Richtung Schuhe zeigt, dass auch die Umkleidekabinen zu den Bereichen gehören, wo man die Schuhe auszieht :-).
Der – aus europäischer Touristensicht – sehr günstig stehende Yen macht den Klamottenkauf auch finanziell zum Vergnügen und so steht am Ende des Tages eine glückliche und (mindestens) zweifach neu ausstaffierte Holly.
Nach dem Shopping laufen wir – wie wir es uns in den letzten Tagen angewöhnt haben, einfach noch ein bisschen durch das Viertel, bevor wir uns mit der uns inzwischen dank der ausgezeichneten und leicht durchschaubaren schon recht vertrautem Bahn wieder auf den Weg nach Koto machen. Dabei wird uns einmal mehr bewusst, wie dankbar man dafür sein muss, eine längere Zeit am Stück in einem fremden Land zu verbringen. „Erst“ jetzt, nach 4 Tagen beginnt. sich in uns ein Stück. Vertrautheit, Sicherheit und Routine im Alltag einzustellen- unvorstellbar im jetzigen Moment, w nn man jetzt schon allmählich wieder ans Abreisen denken müsste und was für ein Kontrast zu den Kreuzfahrten, die ich vor Jahren als Computertrainer an Bord der AIDA-Kreuzfahrtschiffe gemacht habe, wo man morgens anlegte und abends schon den Hafen wieder verlassen hat, wo man maximal ein kurzes „Reinschnuppern“ erleben konnte und Lust auf mehr bekommen hat.




