Fast ein Jahr habe ich mich auf diese Reise gefreut. Als wir vor fast einem Jahr geplant haben, im Sommer 2024 mit Holly in den Schulferien für 4 Wochen nach Japan zu reisen, wirkte das alles noch so fern (im zeitlichen und im räumlichen Sinne), auch wenn ich damals direkt die Flugtickets gebucht habe (mit Emirates für 2 Personen Hamburg-Dubai-Tokio und zurück für 1700 Euro). Und die letzten beiden Wochen vergingen dann doch wahnsinnig schnell- haben wir an alles gedacht, woran man denken solte, wenn man 4 Wochen weg ist? SInd die Packlisten vollständig und alles an Papieren dabei? (Spoiler: Holly einen neuen – bzw. überhaupt einen – Reisepass zu besorgen, daran habe ich gedacht- daran, in meinen zu schauen, ob er noch gültig ist, nicht. War er nicht – aber jetzt weiß ich, dass man bei Vorlage von Buchungsdaten, die belegen, dass man übermorgen nach Japan fliegt, auch sofort einen vorläufigen Reisepass bekommt).

Am Samstag abend um 18 Uhr bringt mein Bruder uns nach Hamburg zum Flughafen. Ausgestattet mit zwei sehr guten Tipps zum Zeitsparen (Slot & Fly für die Secuity buchen und Self Service für die Gepäckabgabe nutzen) merken wir gleich, dass wie so oft auf Reisen eben nicht alles planbar ist (was meiner persönlichen Meinung und Empfindung nach auch einen der Reize beim Reisen ausmacht): Self Service bei Emirates gibt es am Hamburger Flugahfen nicht, so dass wir uns in der furchteinflößenden Schlange einreihen und fast eien Stunde warten müssen, bis wir unser Gepäck aufgegeben bekommen. Dass in der Folge unser Slot & Fly Slot nicht mehr gültig war, versteht sich von selbst. Aber das stört uns nicht weiter, da die Buchung des Slots zum Einen kostenlos ist (also wirklich ein guter Tipp, diesen grundsätzlich zu buchen!) und zum anderen die Schlange bei der Security quasi nicht vorhanden ist- wir können quasi in einem Zug durchgehen uind kommen erst wieder an der deutschen Passkontrolle zur Ausreise zum Stehen. Allerdings nicht lange, denn wir können die automatische E-Pass-Kontrolle nutzen (weiter Tipp: Das geht auch mit. dem Personalausweis, selbst wenn man wie ich in ein Land reist, wo man damit nicht einreisen darf, aber nur einen vorläufigen Reisepass hat, den man dafür nicht verwenden kann).

Die Boeing 777-300 von Emirates hat beim Abflug gut 45 Minuten Verspätung. Aber wenn man eh fast 20 Stunden im Flieger sitzt, dann macht das natürlich auch nichts.

In Dubai wird es dann nochmal hektisch für uns. Durch den verspäteten Abflug und die etwas ungünstige Leitung vom Shuttle Bus zum Terminal B/C und anschließender Zugfahrt (!) zum Terminal A, wo unser Gate ist, kommen wir nicht durch die 36° Außentemperatur ins Schwitzen (der. Flughafen ist natürlich klimatisiert), sondern tatsächlich offiziell erst nach Boarding zum Gate (und gottseidank auch noch in den Flieger nach Tokio). Und wir haben uns tatsächlich ersthaft Gedanken gemacht, wie wir die zwei Stunden Umsteigezeit in Dubai totschlagen wollten- jetzt freuen wir uns darüber, dass wir auf dem Rückflug fat 4 Stunden Aufenthalt in Dubai haben…

In Tokio angekommen (Flughafen Haneda) wird unsere Geduld dann nochmal stark auf die Probe gestellt. Erst sind bei der Passkontrolle nur vier (von über 30!) Schaltern geöffnet und gefühlt will halb Europa einreisen- in der Halle sind bestimmt 1000 Leute, die immerhin geordnet und ruhig darauf warten, dran zu sein. Und dann Punkt 0:00 Uhr (ja, anderthalb Stunden nach Landung!) werden alle Schalter geschlossen- „date change“ erklärt ein japanischer Beamter, der auf seine Uhr tippend an der Schlange vorbeigeht. Die anderen Beamten drucken etwas aus und stellen ihre Geräte um und nach (wahrscheinlich nur fünf, aber gefühlten) 10 Minuten geht es weiter.
Auch hier wieder ein guter Tipp, der uns aber auch hier nichts gebracht hat: Vor der Einreise digital das Einreiseformular ausfüllen und einen QR-Code zum Vorzeigen generieren, ist praktisch, bringt aber keinen wirklichen Vorteil, wnn man in der Schlange stundenlang Zeit hat, die auch dort ausliegenden Einreiseformulare in aller Ruhe auszufüllen.

Dann doch wieder eine unerwartete Beschleunigung dort, wo wir sie nicht erwartet haben- das Gepäck können wir quasi im Vorübergehen abholen, unsere Koffer stehen rollbereit genau in unserer Laufrichtung zum Ausgang. Sehr gut, das entschädigt für das Warten.

Aber schnell merken wir, das Warten hat dann doch noch kein Ende. Von unserem Gastgeber mit einer genauen Beschreibung ausgestattet, welche Bahn wir nehmen müssen, müssen wir feststellen, dass die eine Linie wetterbedingt geschlossen ist und die andere um diese Uhrzeit nicht verkehrt. Ebenso geht es mit den Bussen, wo wir auf die Schnelle – aber vergeblich – eine Alternative bis Shibuya rausgesucht haben. Also doch Taxi. Wollte wir eigentlich vermeiden, da Taxifahren nicht nur generell, sondern vor allem in Tokio sehr teuer ist, aber nützt ja nichts. Nach inzwischen mehr als 25 Stunden Anreise- und Wartezeit und halb eins nachts Ortszeit und damit verbundenem Jetlag wollen wir einfach nur in das von uns gebuchte Guesthouse, also machen wir uns auf zum Taxistand.
So wie mehrere hundert andere Fluggäste auch…Unweigerlich kommt mir in den Sinn, dass ich den Japanern eher so richtig gute Organisation und weniger Soft Skills wie Schlangestehen zugetraut hätte, aber da habe ich mich entweder vertan oder tatsächlich nur einen schlechten Tag erwischt.

Lange Rede, kurzer Sinn: umgerechnet 63 Euro ärmer und 2 Stunden später (davon etwas mehr als eine Stunde wieder anstehen) werden wir vom Taxifahrer beim Guesthouse abgesetzt. Der Check In ist unproblematisch via Codeschloss. Unser Gastegeber Takeshi hat uns für den Weg vom Flughafen ein 18-seitiges (!) PDF geschickt mit Fotos von jeder. Starßenkreuzung, wo wir abbiegen müssen, von der Eingangstür, vom Treppenhaus, von der Schuhbox zum Abelegen der Schuhe und von unserer Zimmertür. Da ist. es dann doch- das Organisationstalent der Japaner :-).
Direkt danaben gibt es einen 7/11, wo wir uns noch ganz kurz mit Frühstück für. den nächsten Tag eindecken (und neugierig schauen, was. es hier so alles gibt) und fallen nach kurzer Inspektion der Räume, Auspacken und. Bad in unser gemütliches (Futon)-Bett. Beim Einschlafen denke ich noch kurz daran, dass wir jetzt tasächlich in Japan sind. Wahnsinn!!!

Von Helge

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