Eine richtig nette Tradition hat unser „Väterstammtisch“ neben dem monatlichen Treffen: Einmal im Jahr zieht es uns auf eine Wochenend-Tour. Nach diversen Radtouren, einer zweitägigen Wanderung zur Este-Quelle und einen Ausflug an die dänische Grenze zog es uns dieses Jahr nach Helgoland, und zwar inklusive einer Übernachtung, um die Insel auch einmal ohne Tagestouristen zu erleben.

So fuhren wir am Samstag mit dem Zug nach Cuxhaven und von da aus – bei leider deutlichem Regen – zu Fuß zum Fähranleger der MS Helgoland der Reederei Cassen Eils. Die Überfahrt war dem Wetter entsprechend etwas ruppig, aber nicht so schlimm, dass die Seekrankheit bei einem von uns eine Chance gehabt hätte. Sogar für einige kurze Aufenthalte auf dem Oberdeck und ein Bierchen zum Brötchen hat es gereicht.

Auf Helgoland angekommen empfangen uns die berühmten Hummerbuden und die Wetter-App sagt eine gute Stunde trockenes Wetter vorher, so dass wir ohne weiter nass zu werden bis zu unserer Unterkunft auf dem Oberland kommen. Wir haben uns eine Dopperlhaushälfte bei traumurlaub-helgoland.de gebucht und der freundliche und geschäftstüchtige Vermieter Herr Meyer übergibt uns nicht nur die Wohnungsschlüssel, sondern hat auch gleich einen Kasten Jever im Angebot, den wir freudig in die Mitte nehmen und die letzten Meter zur Unterkunft tragen, die mit Sauna, zwei Schlafzimmern, drei Duschen und einem Ausklappsofa im Extraraum für uns fünf extrem komfortabel ist und unbedingt weiter empfohlen werden kann.

Nach dem Beziehen der Räume ging es auf den Klippenrandweg, der gleichzeitig ein Klippenrundweg ist :-). Der rund 3km lange Weg führt an den Klippen entlang und von einem atemberaubenden Ausblick zum nächsten, und wenn man die Basstölpel bei ihren Flumanövern beobachtet, kann man schon sehr neidisch werden.

Abends, als die Tagestouristen weg waren (böse Zungen behaupten, dass man das daran merkt, dass die Helgoländer einen grüßen), waren wir dann beim Freibeuter auf dem Oberland essen. Das Oktoberfest in der Nordseehalle haben wir dann allerdings doch ausgelassen, da es uns tatsächlich als etwas unpassend erschien, für den Besuch eines Oktoberfestes nach Helgoland zu fahren. Wir haben stattdessen den Abend mit Kartenspielen (und etwas Gin) verbracht und haben um Mitternacht nochmal einen ausgedehnten Spaziergang über die Insel gemacht.

An nächsten Morgen wache ich knapp zu spät auf, um den Sonnenaufgang richtig mitzubekommen, ab er auch im Aufstieg gelingt mir noch ein ganz nettes Bild. Bevor „meine Jungs“ fertig sind, schnappe ich mir das Buch „Mein Helgoland“ von Isabel Bogdan aus dem Regal und schaffe es tatsächlich, dieses durchzulesen, bevor wir aufbrechen.
Derart mit Zusatzwissen zur Insel versorgt, machen wir uns nach einem Besuch des Bunkerstollen daran, die Insel nochmals zu umrunden, bevor wir die Nachmittagsfähre nach Cuxhaven nehmen.
Ein strammer Fußmarsch zum Bahnhof ermöglicht es uns, einen Zug früher nach Hause zu nehmen als geplant, so dass wir gegen halb neun glücklich (und ein wenig geschafft) wieder in Buxtehude ankommen.

Alles in allem ist Helgoland definitv immer eine Reise wert. Bei einem Tagestrip würde ich empfehlen, den etwa doppelt so schnellen Katamaran (Halunder Jet) zu nehmen, um die Aufenthaltsdauer zu maximieren, aber wenn irgendwie möglich, sollte man durchaus mal eine (oder gleich mehrere) Übernachtungen einplanen, denn auch wenn die Insel zugegebenermaßen klein ist, ist sie für mehr als einen Tagesausflug gut.

Von Helge

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